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Zuerst war da die Nase... dann Augen erst und Ohrn...
Die Hдnde zum Betasten... doch die Nase immer vorn.
Der sьЯe Duft nach Mama! Das rote Gummituch,
Das unter seinem Laken lag, ein wohliger Geruch.
Wie gern ging er als Junge zum warmen Rinderstall.
I'm Stroh dabei zu liegen, sich an das Kalb zu schmiegen,
Die Nase ьberall.
Der Holzbottich beim Mosten, das Heu, das Federvieh,
Die Fьtterung der Tiere, Baumwachs und Wagenschmiere:
Eine Nasensymphonie!
Der Walnussbaum I'm Garten mir seinem herben Duft!
Die Laubfeuer I'm Herbst und dann die dьnne Winterluft...
Erinnerungen kommen so oft durch den Geruch.
Er schnьffelt nur, schon цffnet sich das reinste Bilderbuch!
Manchmal trocknet er die Schalen einer Frucht, bьckt sich nach Moos,
Kommt mit Hцlzern, Ziegenhaaren, Rinden, Wurzeln – und nach Jahren
Ist die Sammlung riesengroЯ.
Dann in einer Sternenstunde lдdt ein Parfьmeur ihn ein.
Aus Regalen und Schatullen holt der Mann siebzig Ampullen
Duftessenzen pur und rein.
Diese Цle darf er haben. Sie sollґn neuer Grundstock sein
Fьr sein Duftuniversum, doch noch ist er recht allein.
Kaum jemand teilt die Freude an seiner „Osmothek".
Man hдlt ihn fьr ґnen Spinner und geht freundlich aus dem Weg.
Er besucht ein Heim fьr Blinde, breitet seine Sammlung aus.
Diese vorsichtigen Leute zeigen Staunen, zeigen Freude,
Gehen ganz aus sich heraus.
Mьd, verschlossene Gesichter цffnen sich und sind hellwach.
Da ein Duft, den sie benennen! Atmen ein, was sie nicht kennen,
Sinnen lang Vergessenem nach...
Er soll bitte wiederkommen! Er hat sie so tief erfreut!
Das ist nun dreizehn Jahre her und dauert fort bis heut.
Mit seiner Arche Noah der Dьfte reist er oft
Zu Menschen, die bereit sind fьr... ein Wunder – unverhofft!